Was sind Smart-Sammlungen und wofür sind sie nützlich?

Den Nutzen von Sammlungen habe ich in einem anderen Beitrag bereits beschrieben. Dort kannst Du auch den Unterschied zwischen “Sammlungen” und “Smart-Sammlungen” nachlesen. Heute möchte ich eine kleine Serie speziell über Smart-Sammlungen starten – es gibt so viel darüber zu sagen, dass ein einzelner Beitrag viel zu lang werden würde.

  • Im diesem ersten Teil geht es um den Sinn und Zweck von Smart-Sammlungen und welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit sie überhaupt funktionieren.
  • Im zweiten Teil überlegen wir, wie wir Suchkriterien zu Smart-Sammlungen zusammenbauen.
  • Im dritten Teil wird es richtig kompliziert: wir verschachteln die Bedingungen für Smart-Sammlungen, um komplexe Abfragen zu formulieren. Und ich verrate, ob das Beispiel aus dem Beitrag über Sammlungen wirklich funktioniert.

Mit einer Smart-Sammlung kann man alle Fotos zusammenstellen, die ein oder mehrere Kriterien erfüllen, beispielsweise alle Fotos, die in einem bestimmten Zeitraum oder an an einem bestimmten Ort entstanden sind, die mit einer bestimmten Sterne-Bewertung versehen, oder die in einem bestimmten Bearbeitungsschritt sind.

Smart-Sammlungen sind eine Art gespeicherte Suche und ähneln den Filtern, die Du im Bibliotheks-Modul anwenden kannst. Sie haben aber den immensen Vorteil, dass man sie speichern und immer wieder aufrufen kann und nicht jedes Mal wieder neu zusammenstellen muss. Außerdem kann man bei Smart-Sammlungen angeben, wie die Kriterien miteinander verknüpft werden sollen (siehe nächster Teil), was bei den Bibliotheks-Filtern nicht möglich ist.

Wie richte ich eine Smart-Sammlung ein?

Lass’ uns das an einem Beispiel einmal durchspielen: Ich möchte die Fotos zusammenstellen, mit denen ich mindestens einigermaßen zufrieden bin und bei denen ich mit der Bearbeitung begonnen habe, aber noch nicht fertig bin. Ich habe diese Bilder mit zwei oder mehr Sternen bewertet und gelb markiert.

Ich erstelle eine Smart-Sammlung, indem ich im Sammlungen-Panel auf das Pluszeichen klicke und „Smart-Sammlung erstellen …“ wähle. Ich richte die beiden Kriterien ein, nach denen gesucht werden soll:

Lightroom Smart-Sammlung Halbfertige Bilder

Jetzt gebe ich der Smart-Sammlung noch einen Namen und speichere sie. Damit erscheint sie links im „Sammlungen“-Panel und ich kann sie jederzeit mit einem Klick wieder aufrufen.

Lightroom Smart-Sammlung Panel

Speichern nicht vergessen: Wenn die Kriterien zusammengestellt sind, muss das Dialogfenster unbedingt mit „Speichern“ geschlossen werden. Sonst war alle Mühe umsonst.

Im Unterschied zu einer „normalen“ Sammlung aktualisiert sich eine Smart-Sammlung von selbst: Sobald ein Bild in LRC importiert wird bzw. sobald es eine bestimmte Zusatzinformation erhält, die den Kriterien entspricht, taucht es in der Smart-Sammlung auf. Oder verschwindet wieder, z.B. wenn Du bei einem Bild die Sterne-Bewertung von zwei auf einen reduzierst oder die Farbmarkierung von gelb auf grün änderst.

Der genaue Aufbau der Smart-Sammlung hängt natürlich davon ab, wie Du Deine Bilder kennzeichnest. Wenn bei Dir die Farben und Sterne etwas anderes bedeuten, bzw. wenn Du die Qualität der Fotos und den Bearbeitungsfortschritt anders kennzeichnest, musst Du Deine Smart-Sammlung entsprechend anders aufbauen.

Voraussetzungen für Smart-Sammlungen

Voraussetzung für eine Suche und damit für Smart-Sammlungen ist, dass es etwas gibt, wonach gesucht werden kann. Dieses Etwas kommt manchmal „einfach so“ von der Kamera mit (z.B. Aufnahmedatum, Kameramodell, Objektiv und Brennweite) und wird rechts im „Metadaten“-Panel angezeigt. Andere Informationen kommen eventuell aus Zusatzprogrammen (z.B. Geo-Information), wieder andere musst Du selbst eingeben (z.B. Stichwörter, Sterne, Farbmarkierungen usw.). Ohne diese Informationen gibt es keine Smart-Sammlung – von sich aus kann LRC nicht wissen, welche Fotos Du als „gut“ bewertet hast, wer oder was abgebildet wird, oder wann und wo Du das Foto aufgenommen hast.

Ein schöner Anwendungsfall für Smart-Sammlungen ist die Suche nach Bildern, bei denen Informationen fehlen: Du könntest zum Beispiel eine Smart-Sammlung mit den Bildern zusammenstellen, die Du noch nicht bearbeitet oder verschlagwortet hast – und das dann an einem grauen Novembertag nachholen und Dich daran freuen, wie die Sammlung immer kleiner wird.

Die Suche für eine Smart-Sammlung geht übrigens – anders als ein Bibliotheksfilter – immer über den gesamten Katalog. Wenn Du Deine Bilder in Ordnern organisierst und nur einen bestimmten Ordner erfassen möchtest, musst Du den Ordner als Suchkriterium (Quelle → Ordner) festlegen.

Im nächsten Teil meiner kleinen Serie wird es darum gehen, wie man die Kriterien für eine Smart-Sammlung zusammenstellt und was dabei zu beachten ist.

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